Unter Ovarialinsuffizienz versteht man die Funktionsuntüchtigkeit der Eierstöcke, fachsprachlich Ovarien genannt. Üblicherweise sind Frauen nach der Menopause betroffen, jedoch kann eine Ovarialinsuffizienz auch bei jungen Frauen auftreten. Die Ovarielle Verjüngung (Eierstockverjüngung, „ovarian rejuvenation“) hat zum Ziel, die Funktion der Eierstöcke wiederherzustellen und eine Befruchtung auf natürlichem Wege zu ermöglichen.
Unterbleibt die vollständige Ausreifung der Eizelle in den Eierstöcken, ist die Befruchtung durch Spermien unmöglich. Eine weitere wesentliche Aufgabe der Eierstöcke liegt in der Produktion von weiblichen Sexualhormonen, die den Menstruationszyklus steuern. Oft ist die Menstruation unregelmäßig oder bleibt ganz aus (Amenorrhoe). Depressionen und geringe Knochendichte sind durch das fehlende Östrogen bedingt.
Man unterscheidet zwischen einer primären Ovarialinsuffizienz, bei der das Problem von den Eierstöcken selbst ausgeht, und eine sekundären Ovarialinsuffizienz. Bei Letzterer liegt die Ursache in zentralen Gehirnarealen, zum Beispiel in der Region der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), die für die Stimulation der Eierstöcke verantwortlich ist.
Zur Diagnose einer Ovarialinsuffizienz ist eine umfassende Hormonanalyse hilfreich, mit deren Hilfe man die beiden Typen von Ovarialinsuffizienz unterschieden kann. Die Untersuchung der Eierstöcke erfolgt üblicherweise mittels Ultraschall.
Behandlung der Ovarialinsuffizenz mit bioidentischen Hormonen (Bioidentical Hormonal Replacement Therapy, BHRT)
Die Therapie einer Ovarialinsuffizienz richtet sich nach ihrer Ursache und nach den wesentlichen Symptomen. So kann etwa zur Stärkung der Knochen die Einnahme von Calcium und Vitamin D sinnvoll sein.
Wird im Rahmen der Hormonanalyse festgestellt, dass dem Körper weibliche Sexualhormone fehlen, können diese im Rahmen einer Therapie verabreicht werden. Auch weitere hormonelle Imbalancen können sich negativ auf die Funktion der Eierstöcke auswirken und durch gezielte Therapie mit bioidentischen Hormonen (BHRT) behandelt werden. Dadurch kann die Funktion der Eierstöcke angeregt werden.
Sekundäre Ovarialinsuffizienzen können von unterschiedlichen Organen ausgehen. Genauso variierend ist auch deren Behandlung.
Behandlung der Ovarialinsuffizenz mit Stammzellen – Ovarielle Verjüngung („ovarian rejuvenation“) mit Stammzellen und PRP
Wenn Ursachen wie Undurchlässigkeit der Eileiter ausgeschlossen wurden und auch trotz hormoneller Balance kein Eisprung eintritt, können die Eierstöcke durch eine Behandlung mit Wachstumsfaktoren, Platelet-Rich Plasma (PRP) aus Eigenblut oder mit mesenchymalen Stammzellen (MSC) bzw. Stromal Vascular Fraction (SVF) aus Körperfett der Patientin regeneriert und zur Funktion angeregt werden.
Die Therapie zur ovariellen Verjüngung erfolgt ambulant. Zuerst wird etwas Fett der Patientin abgesaugt, aus dem die Stammzellen gewonnen werden. Unmittelbar darauf werden Stammzellen und PRP durch die Vagina im Bereich der Eierstöcke injiziert. Setzt infolge der Behandlung die Funktion der Eierstöcke wieder ein, ist eine Zeugung auf natürlichem Wege möglich.