Erektile Dysfunktion (ED)

Bei der Erektilen Dysfunktion, auch ED und Impotenz genannt, handelt es sich um eine Sexualstörung des Mannes, bei der die Erektion des Penis nicht möglich ist oder nicht aufrechterhalten werden kann. Entscheidend ist, dass dies mehrfach auftritt und nicht nur ein einziges Mal. Das Ausbleiben einer ausreichenden Erektion kann verschiedene körperliche und psychische Ursachen haben und ist für Beziehungen sehr belastend. Die Häufigkeit an Erektiler Dysfunktion zu leiden steigt mit dem Alter. Etwa ein Viertel aller Männer sind zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Leben vorübergehend von Erektionsstörungen betroffen.

Erektile Dysfunktion ist oftmals ein erstes Anzeichen für Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Häufig tritt die Impotenz in Zusammenhang mit einem ungesunden Lebensstil auf, der durch schlechte Ernährung und wenig körperliche Bewegung gekennzeichnet ist.

Eine frühe Erkennung und Behandlung ist wichtig. Das stellt vielfach auch das größte Problem dar, da Impotenz für viele Männer ein Tabuthema ist. Oft wird Erektile Dysfunktion mit der Unfähigkeit Kinder zu zeugen gleichgesetzt, was jedoch nicht zutrifft.

Die Gründe für das Auftreten einer Potenzstörung können sehr unterschiedlich sein. Sowohl körperliche als auch psychische Auslöser sind bekannt, wobei die körperlichen bei weitem überwiegen. Zu den körperlichen Auslösern zählen Stoffwechselerkrankungen, Durchblutungsstörungen, Erkrankungen der Nervenzellen, Störungen des Hormonhaushaltes, aber auch die Einnahme bestimmter Medikamente.

Eine häufige Ursache der Erektilen Dysfunktion ist eine Nervenschädigung nach größeren Operationen, vor allem im Bereich der Prostata (z.B. bei Prostatakrebs), des Darms oder des Rückenmarks. Gerade bei der Prostataentfernung ist das Risiko hoch, danach an Impotenz zu leiden.

Zu den psychischen Auslösern zählen vor allem Depressionen, Partnerkonflikte, beruflicher Stress, Selbstunsicherheit und Versagensängste. Bei häufigerem Auftreten von Potenzstörungen verstärken sich die psychischen Faktoren wie Selbstunsicherheit und Versagensängste noch weiter.

Behandlung von Erektiler Dysfunktion

Der erste Schritt der Behandlung von Erektiler Dysfunktion ist die Änderung des Lebensstils des Betroffenen. Einfache Änderungen wie gesündere Ernährung und mehr Bewegung bzw. Ausdauersport können schon zu Besserungen führen. Reduktion von Stress und Verminderung des Alkohol- und Tabakkonsums sind ebenfalls empfehlenswert. Bei psychischen Ursachen ist oft eine Psychotherapie oder eine beratende Sexualtherapie mit Einbeziehung des Partners hilfreich.

Die medikamentöse Behandlung mit sogenannten PDE-5-Hemmern ist vor allem durch das Medikament Viagra weithin bekannt. Die Wirkung dieser Medikamente beruht auf der Erweiterung der den Penis versorgenden Blutgefäße und ermöglicht damit ein erleichtertes Anfüllen des Penis mit Blut, wodurch die Erektion entsteht. Medikamente wie Viagra werden vor dem Sexualakt eingenommen und zeigen bei den meisten Fällen von Erektiler Dysfunktion auch gute Wirkung. Die Behandlung mit Medikamenten ist jedoch risikoreich und schlägt oft fehl.

Eine andere Art der Behandlung ist die Injektion von erektionserleichternden Substanzen direkt in den Schwellkörper des Penis. Bei dieser Behandlung führt allerdings eine langfristige Anwendung zur Schädigung des Schwellkörpers.

In seltenen Fällen, wie etwa bei bestimmten Gefäßverletzungen, wird Erektile Dysfunktion durch einen operativen Eingriff behandelt. Dabei werden üblicherweise unter Vollnarkose Implantate eingesetzt.

Therapie Erektiler Dysfunktion mit bioidentischen Hormonen

Erektionsstörungen liegen häufig hormonelle Imbalancen zugrunde, die durch Alterung und Stress hervorgerufen werden. Neben einer Lebensstilanpassung, etwa durch Reduktion von Stress in Beruf und Privatleben, gesunder Ernährung und mehr körperlicher Betätigung, ist zur Behandlung von Potenzschwäche und mangelnder Libido die Verabreichung fehlender Hormone (Testosteron etc.) in bioidentischer Form ratsam. In der Folge kann dann leichter eine Erektion erreicht und gehalten werden, ohne auf nebenwirkungsträchtige Medikamente angewiesen zu sein.

Stammzelltherapie bei Erektiler Dysfunktion

Bei Erektiler Dysfunktion können mesenchymale Stammzellen (MSC) bzw. Stromal Vascular Fraction (SVF) therapeutisch genutzt werden. Stammzellen gelten als Vorläuferzellen aller fertigen Zellen des Körpers. Wie mittlerweile bekannt ist, liegt die Wirkung mesenchymaler Stammzellen vor allem in der Modulation des Immunsystems und der Anregung der Regeneration von Geweben und Blutgefäßen durch Zytokine. Da Erektiler Dysfunktion häufig Schäden an den Gefäßen und Nerven im Penis zugrunde liegen, bietet sich der Einsatz mesenchymaler Stammzellen an.

Mesenchymale Stammzellen und SVF werden aus einer kleinen Menge an körpereigenem Fett des Patienten isoliert, das mittels Fettabsaugung gewonnen wird. Die Stammzellen werden in den Penis verabreicht oder systemisch injiziert. Sie besitzen die Fähigkeit, über Zytokine die ortsgebundenen Stammzellen des geschädigten Penisgewebes zur Regeneration von Gewebe, Blutgefäßen und Nervenzellen anzuregen. Wenn sich die Schäden an Nerven und Gefäßen verringern, kann sich die Erektionsfähigkeit verbessern.