Lippenplastik

Die Lippenplastik, auch Cheiloplastik genannt, dient der ästhetischen Veränderung oder Rekonstruktion der Lippen. Sie umfasst unterschiedliche Eingriffe wie die Lippenvergrößerung, die Lippenverkleinerung und das Liplift. Neben chirurgischen Verfahren gibt es auch nichtchirurgische Behandlungen mit Fillern. Die meisten Patienten unterziehen sich aus rein optischen Gründen einem Eingriff dieser Art. Eine gesundheitliche Indikation wäre die Korrektur einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte.

Für eine Lippenplastik entscheiden sich in erster Linie Frauen, die unzufrieden mit Form oder Größe ihrer Lippen sind. Wie die Lippen aussehen, hängt nicht nur von genetischen Faktoren ab, sondern auch vom Alter. Mit den Jahren kommt es zu einem Volumsverlust, der zur typischen Verschmälerung des Lippenrots und Falten rund um die Mundpartie führt.

Ob genetisch oder altersbedingt, viele Betroffene wünschen sich volle, symmetrische Lippen, da diese in der westlichen Kultur für jugendliche Sinnlichkeit stehen. Die Aufpolsterung der Lippen zählt zu den häufigsten ästhetischen Behandlungen und kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Häufig kommen künstliche Füllmaterialien zur Anwendung, die Vergrößerung der Lippen kann aber auch mit körpereigenem Fett erfolgen. Außerdem besteht die Möglichkeit, chirurgisch Implantate in die Lippe einzusetzen.

Lippenvergrößerung mit künstlichen Fillern

Eine Aufpolsterung mit künstlichen Füllmaterialien ist mit wenig Aufwand verbunden. Unter örtlicher Betäubung wird der Patientin in den meisten Fällen Hyaluronsäure etwas oberhalb des Lippenrots injiziert, um das Gewebe aufzufüllen. Für ein dauerhaftes Ergebnis muss die Behandlung allerdings regelmäßig wiederholt werden, da Hyaluronsäure vom Körper nach kurzer Zeit abgebaut wird.

Eine dauerhafte Lösung stellt die Injektion von nicht-resorbierbaren, also permanenten Fillern dar. Als Füllmaterial dienen hier Silikonpräparate, die vom Körper in manchen Fällen jedoch nicht aufgenommen werden können und dann im Nachhinein im Rahmen eines operativen Eingriffes wieder entfernt werden müssen. Diese Methode ist heutzutage immer noch weit verbreitet, obwohl sie mit einem hohen Abstoßungsrisiko des Materials verbunden ist.

Lippenvergrößerung mit Eigenfett (Lipofilling)

Eigenfett wird heute bereits an vielen Körperregionen zum Auffüllen von fehlendem Unterhautgewebe erfolgreich angewendet. Der Eingriff beginnt mit einer ambulant durchgeführten Fettabsaugung mit Mikrokanülen in örtlicher Betäubung. Das gewonnene Fett wird aufbereitet und anschließend mit feinen Injektionsnadeln in die zu formende Lippenpartie eingebracht.

Das Ergebnis sind natürlich vergrößerte Lippen, jedoch sind auch hier Wiederholungen für ein dauerhaftes Resultat notwendig. Der Eingriff ist besonders schonend, da er auf Vollnarkose verzichtet und nur körpereigenes Gewebe zur Auffüllung der Lippen verwendet wird. Erfolgt die Vergrößerung mit stammzellangereichertem Eigenfett, reicht in der Regel ein Eingriff aus, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Plastisch-chirurgische Lippenvergrößerung

Chirurgische Eingriffe zur Vergrößerung der Lippen werden üblicherweise in Vollnarkose durchgeführt. Ein Implantat aus Kunststoff oder Silikon, ähnlich wie bei Brustvergrößerungen, wird durch einen Hautschnitt in die Lippenpartie eingesetzt und sorgt für dauerhaft vergrößerte Lippen.

Aufgrund der starren Form des Implantats wird das Ergebnis jedoch häufig als recht unnatürlich empfunden und die natürliche Bewegung der Lippen beim Sprechen kann beeinträchtigt werden. Wie bei anderen körperfremden Materialien besteht das Risiko der Abstoßung durch das Immunsystem. Die Hautschnitte mit dem Skalpell können kleine sichtbare Narben verursachen.

Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, körpereigenes Gewebe wie etwa Haut zur Vergrößerung der Lippen zu einzusetzen. Diese Form der Lippenvergrößerung ist jedoch nur in bestimmten Fällen sinnvoll, da der Eingriff aufwendig.

Lippenvergrößerung und -verjüngung mittels Liplift

Das Liplift ist ein aufwendiges Verfahren, das der Lippenvergrößerung und gleichzeitig auch der Reduktion von Falten dient. Im Rahmen des Eingriffes wird ein Hautstreifen zwischen Nase und Oberlippenrand entfernt, um die Lippe zu „heben“. Mit einer Naht direkt unter der Nase sollen verbleibende Narben möglichst versteckt gehalten bleiben. Im Gegensatz zu Fillern wie Hyaluronsäure ist das Ergebnis langfristig haltbar.

Lippenverkleinerung

Seltener besteht der Wunsch einer Lippenverkleinerung. Dabei wird in örtlicher Betäubung ein Stück der Lippe entfernt und der Schnitt innerhalb des Mundes ohne von außen sichtbare Narbe zugenäht. Abhängig von der Form der zu verkleinernden Lippen kann auch an den Außenseiten Gewebe entfernt werden – in diesem Fall besteht ein größeres Risiko bleibender Narbenbildung.