Fibromyalgie, was übersetzt so viel wie Faser-Muskel-Schmerz bedeutet, ist eine chronische Krankheit, die Schmerzen an der Muskulatur und dem Bindegewebe hervorruft. Fibromyalgie ist ein relativ weit verbreitetes Leiden, an der Frauen etwa neun mal häufiger erkranken als Männer.
Symptome sind chronischer Muskel- und Faserschmerz sowie Druckschmerz an mehreren bestimmten Druckpunkten, die über den gesamten Körper verteilt sind. Psychische Symptome wie andauernde Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Erschöpfung und Schlafstörung sind ebenfalls häufig und treten in unterschiedlichen Stärken auf.
Auch wenn sich der Schmerz ab einer gewissen Stufe nicht mehr verschlimmert, ist eine Behandlung wichtig. Die Patienten müssen lernen, mit der Krankheit umzugehen, denn auch die Psyche wird dadurch stark belastet. Viele Patienten spüren große Schmerzen, die sie häufig darin behindern, ihrer Arbeit und Hobbies nachzugehen und ein soziales Leben zu führen. Das soziale Umfeld hingegen versteht die Krankheit oft nicht und es kann bei Patienten zu Isolation und Depression kommen.
Die genaue Ursache der Fibromyalgie ist nicht bekannt, aber wir wissen heute, dass Fibromyalgie eine autoimmunologisch verursachte Krankheit ist, die dem rheumatischen Formenkreis zugerechnet wird. Auch unbekannte Faktoren wie etwa eine gestörte Schmerzwahrnehmung können eine Rolle spielen. Es gibt derzeit keine Heilung der Fibromyalgie und oft verläuft die Krankheit behandlungsresistent. Die richtige Therapie kann jedoch die Symptome lindern.
Therapie der Fibromyalgie
Je früher die Diagnose gestellt und eine Therapie begonnen wird, desto größer sind die Chancen, die Symptome zu lindern. Die meisten Patienten werden aber nie ganz symptomfrei sein. Daher ist es wichtig, dem Patienten zu vermitteln, wie er mit dem Schmerz umgehen muss.
Der behandelnde Arzt kann eine Mischung aus Medikamenten, Sporttherapie und Funktionstraining, physikalischer Therapie, Entspannungsmethoden, psychologischen Maßnahmen und Ernährungstherapie anwenden. So lässt sich Medikamentenmissbrauch einschränken und der Patient bleibt eigenständig.
Die wirksamen Medikamente gegen Fibromyalgie sind hauptsächlich Antidepressiva oder starke Schmerzmittel, beide sehr stark suchterzeugend, weshalb eine Medikamententherapie schwierig sein kann.
Bei der Sporttherapie wird zu allererst das Herz-Kreislauf-System angesteuert. Durch langsam steigende Trainingsintensivität kann bei vielen Patienten eine Verbesserung der Situation eintreten. Außerdem werden gezielt jene Muskeln und Gelenke angesprochen, die besonders betroffen sind, um Rückbildungen zu vermeiden.
Physikalische Therapien sind beschränkte heiße oder hydroelektrische Bäder. Zur Entspannung sollte der Patient meditieren, Yoga machen und sich weitere Entspannungsmethoden aneignen.
Behandlungserfolge können auch durch spezielle Diäten eintreten. Sobald die Diät allerdings nicht mehr eingehalten wird, kommen auch die Schmerzen in der Regel zurück.
Stammzelltherapie bei Fibromyalgie
Mesenchymale Stammzellen (MSC) bzw. Stromal Vascular Fraction (SVF), gewonnen aus Eigenfett des Patienten, können zur Behandlung von Fibromyalgie genutzt werden. Stammzellen gelten als die Vorläuferzellen aller fertigen Körperzellen. Heute wissen wir, dass die Wirkungsweise der mesenchymalen Stammzellen vor allem in der Modulation des Immunsystems und der Anregung der Regeneration von Geweben und Blutgefäßen durch Zytokine besteht.
Durch eine Fettabsaugung, Gewinnung der mesenchymalen Stammzellen und Einspritzen in die betroffenen Gebiete besteht die Hoffnung, eine Besserung der Fibromyalgie zu bewirken. Dies ist zur Zeit noch „anekdotische Evidenz“, denn größere Studien zur Behandlung von Fibromyalgie mit Stammzellen gibt es noch nicht. Allerdings haben Stammzellen bereits bei einigen Autoimmunerkrankungen hoffnungsvolle Ergebnisse gezeigt, z.B. bei Amyotropher Lateralsklerose.