Migräne

Migräne bezeichnet meist einseitig auftretende, anfallsartige Kopfschmerzen, die häufig mit Übelkeit verbunden sind. Weitere Symptome der Migräne sind Licht- und Lärmempfindlichkeit sowie bestimmte neurologische Störungen. Die Migräne beginnt meist schleichend mit einem leichten Kopfschmerz und verschlimmert sich dann von Stunde zu Stunde. Die immer wiederkehrenden Schmerzattacken können wenige Stunden, aber auch mehrere Tagen anhalten und sind somit für Betroffene oft seelisch sehr belastend.

Als „Vorwarnung“ tritt bei etwa 20 Prozent der Betroffenen eine sogenannte Migräneaura auf. Diese Wahrnehmungsstörungen kündigen einen Migräneanfall an. Die Aura kann zum Beispiel Schwindel, Geschmacks- oder Sehstörungen beinhalten.

Etwa jeder zehnte Mensch leidet unter derartigen Kopfschmerzattacken. Frauen sind davon doppelt so oft betroffen wie Männer. Die genaue Ursache für Migräne ist trotz intensiver Forschung immer noch weitgehend unbekannt. Man vermutet eine Erkrankung der Blutgefäße. Bekannt ist, dass sogenannte „Triggerfaktoren“ einen Migräneanfall auslösen. Dazu zählen hormonelle Faktoren, Stress, bestimmte Nahrungsmittel oder auch Medikamente. Muskuläre Verspannungen in der Nackenregion können ebenfalls der Grund für stechende Kopfschmerzen sein.

Therapie der Migräne

Da man sich in der medizinischen Wissenschaft hinsichtlich der Ursache der Krankheit noch nicht vollständig einig ist, zielt eine Migränebehandlung meist lediglich auf die Linderung der Symptome ab. Dabei werden den Betroffenen Medikamente gegen Schmerzen, Übelkeit etc. verschrieben. So kann man den Patienten zwar akut helfen, weitere Attacken können dadurch aber nicht verhindert werden.

Bei einer Migräneprophylaxe werden Blutdruckmedikamente oder Antiepileptika eingesetzt. Sie sollen die Häufigkeit der Anfälle reduzieren. Allerdings müssen die Medikamente täglich eingenommen werden, was auch Nebenwirkungen mit sich bringt.

Krämpfe der Muskulatur bzw. Blutgefäßmuskulatur im Kopf-, Hals- und Schulterbereich scheinen eine Rolle bei der Entstehung von Migräne zu spielen. Daher überrascht nicht, dass Entspannungstechniken, Akupunktur und Botox bei Migräne therapeutisch wirkungsvoll eingesetzt werden können. Als Nervengift setzt Botox Nervensynapsen im Bereich der behandelten Muskulatur außer Betrieb, wodurch solchen Verkrampfungen vorgebeugt werden kann.

Der MIDAS-Wert (Migraine Disability Assessment) wird mit Hilfe eines Fragebogens, der von der betroffenen Person selbst ausgefüllt wird, ermittelt. Je höher dieser Wert, desto größer die Beeinträchtigung der Lebensqualität durch die Migräne.

Stammzelltherapie bei Migräne

Mesenchymale Stammzellen (MSC) bzw. Stromal Vascular Fraction (SVF), gewonnen aus dem körpereigenen Fett des Patienten, haben das Potential, zur Linderung der anfallsartigen Kopfschmerzen und deren Begleiterscheinungen beitragen. Es besteht die Hoffnung, die Lebensqualität Betroffener langfristig zu verbessern.

Stammzellen gelten als Vorläuferzellen aller fertigen Zellen des Körpers. Heute wissen wir, dass die Wirkungsweise der mesenchymalen Stammzellen vor allem in der Modulation des Immunsystems und der Anregung der Regeneration von Geweben und Blutgefäßen durch Zytokine besteht. Da eine Beteiligung der Blutgefäße bei der Entstehung von Migräne vermutet wird, gilt eine Stammzelltherapie als vielversprechender Therapieansatz.

Die mesenchymalen Stammzellen werden aus einer kleinen Portion Fett isoliert, die durch eine Fettabsaugung gewonnen wird. Unmittelbar darauf können die Stammzellen in den Schulter- oder Nackenbereich injiziert werden, wo sie ihre regenerativen Eigenschaften wirken lassen. Amerikanische Forscher konnten im Rahmen einer Studie bereits erfolgsversprechende Resultate in der Linderung therapieresistenter Migräne mit aus Körperfett des Patienten gewonnener SVF erzielen.