Wenn ein Kinderwunsch unerfüllt bleibt, kann der Grund auch beim männlichen Geschlecht liegen. Forscher haben festgestellt, dass sowohl Qualität als auch Menge der Spermien in der westlichen Welt in den letzten Jahren stark gesunken sind. Dadurch verringert sich die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung der weiblichen Eizelle. Therapien können Spermienanzahl, Spermienqualität und Spermienbeweglichkeit steigern.
Mögliche Ursachen für den Abfall der Spermienqualität sind Umwelteinflüsse auf den männlichen Körper, die etwa zu hormonellen Imbalancen führen und in weiterer Folge die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können. Einer dieser Faktoren ist möglicherweise die vermehrte Strahlenbelastung der männlichen Keimdrüsen durch Mobiltelefone, die in der Hosentasche getragen werden, sowie Giftstoffe, die durch die Nahrung aufgenommen werden.
Die geringe Kinderzahl im Vergleich zu früheren Zeiten scheint also nicht nur gesellschaftliche, sondern auch gesundheitliche Gründe zu haben. Für betroffene Paare ist ein unerfüllter Kinderwunsch oft belastend. In vielen Fällen bietet die moderne Medizin schonende Therapien zur Wiederherstellung der Zeugungsfähigkeit.
Ärztliche Untersuchungen zur Diagnostik
Um den Grund für eine ausbleibende Schwangerschaft zu ermitteln, ist als erstes eine ärztliche Untersuchung ratsam. Dabei werden die inneren und äußeren Geschlechtsorgane von Mann und Frau auf mögliche Funktionsstörungen überprüft. In der Folge kann eine gezielte, individuell angepasste Behandlung begonnen werden.
Die Qualität der Spermien wird mit Hilfe eines Spermiogramms beurteilt. Dabei wird eine kleine Menge an Sperma (Ejakulat) unter dem Mikroskop begutachtet. Das Spermiogramm erlaubt Aussagen über Form, Beweglichkeit und Anzahl der männlichen Samenzellen.
Für eine erfolgreiche Befruchtung ist außerdem ein hormonelles Gleichgewicht im Körper von Mann und Frau essentiell. Hormonelle Imbalancen setzen die Fruchtbarkeit beider Geschlechter herab und können dazu führen, dass die erwünschte Schwangerschaft ausbleibt. Eine umfassende Analyse des aktuellen Hormonstatus hilft bei der Diagnose hormoneller Imbalancen.
Verbesserung der Spermienqualität durch bioidentische Hormone
Sind die Hormonspiegel aus der Balance geraten oder fehlen bestimmte Hormone, kann das Gleichgewicht durch Verabreichung von bioidentischen Hormonen wiederhergestellt werden. Die bioidentischen Hormone gleichen den körpereigenen Hormonen in ihrer chemischen Struktur. Bei richtiger Dosierung durch einen Arzt mit Spezialisierung auf Therapien mit bioidentischen Hormonen treten üblicherweise keine Nebenwirkungen auf.
Abhängig von den vorliegenden hormonellen Imbalancen kommt eine Verabreichung der Sexualhormone DHEA, Pregnenolon, Progesteron und Testosteron sowie von Gonadotropinen wie HCG oder FSH und weiterer Hormone in Betracht. Bei der Verabreichung von Testosteron muss umsichtig vorgegangen werden, da es die Spermienmenge und Qualität bis hin zur (reversiblen) Infertilität reduzieren kann. Ein Phänomen, das von dopenden Bodybuildern und Leistungssportlern bekannt ist.
Falls eine Schwäche der Schilddrüse vorliegt, kann außerdem eine Behandlung mittels der Schilddrüsenhormone T3 und T4 sinnvoll sein. Üblicherweise werden mehrere fehlende Hormone verabreicht, um die hormonelle Balance wiederherzustellen. Die hormonelle Balance bietet eine wichtige Grundlage für eine ungestörte Aktivität der Keimdrüsen und kann so das Eintreten einer Schwangerschaft unterstützen.
Verbesserung der Spermienqualität durch Ernährung, Vitamine, Mikronährstoffe und weitere Substanzen
Die Spermienqualität kann durch Umstellung der Ernährung und Zufuhr von Vitaminen (z.B. Folsäure), Mikronährstoffen (Kupfer, Zink) und einer Reihe weiterer Wirkstoffe aus dem Bereich der TCM (z.B. Astragaloside) signifikant verbessert werden.
Verbesserung der Spermienqualität durch körpereigene Stammzellen (SVF)
Wenn Beeinträchtigungen der Funktion der Geschlechtsorgane bei Mann und Frau ausgeschlossen wurden und trotz hormoneller Balance keine erfolgreiche Befruchtung möglich ist, können die männlichen Keimdrüsen durch eine Behandlung mit Wachstumsfaktoren, Platelet-Rich Plasma (PRP) aus Eigenblut oder mit mesenchymalen Stammzellen (MSC) bzw. Stromal Vascular Fraction (SVF) aus dem körpereigenen Fett des Patienten regeneriert und zur Funktion angeregt werden.
Die Therapie zur Steigerung der männlichen Fruchtbarkeit erfolgt ambulant. Zuerst wird etwas Fett des Patienten abgesaugt, aus dem die darin enthaltenen Stammzellen gewonnen werden. Unmittelbar darauf werden Stammzellen und PRP injiziert. Verbessert sich infolge der Behandlung die Funktion der Keimdrüsen wieder, kann eine Zeugung auf natürlichem Wege möglich sein.