Die In-vitro-Fertilisation (IVF), was auf Latein „Befruchtung im Glas“ bedeutet, ist eine Methode zur künstlichen Befruchtung. Bei der IVF werden auf künstlichem Wege außerhalb des weiblichen Körpers Eizellen und Spermien zusammengebracht, um eine Schwangerschaft herbeizuführen. Das Ziel der Behandlung ist, den bislang unerfüllten Kinderwunsch des Paares in Erfüllung gehen zu lassen. Die Erfolgsquote der IVF liegt bei 25 bis 30 Prozent.
Die Tatsache, dass die Zahl der Kinder in den westlichen Ländern verglichen zu früheren Zeiten abnimmt, scheint nicht nur gesellschaftliche Gründe zu haben. Ein wesentlicher Faktor ist neben dem höheren Alter, in dem sich Paare ein Kind wünschen, die allgemein verringerte Fruchtbarkeit von Männern und Frauen. Betroffene Paare leiden unter dem unerfüllten Kinderwunsch. Das zugrundeliegende Problem kann im Erbgut, den Geschlechtsorganen oder an anderen Orten im Körper liegen.
Ablauf einer In-vitro-Fertilisation
Am Beginn einer künstlichen Befruchtung werden zahlreiche Untersuchungen vorgenommen, um den „Störfaktor“ herauszufinden, der die Schwangerschaft verhindert. Dabei wird unter anderem auf erbliche oder hormonelle Faktoren geachtet. Außerdem werden bei der Frau die Durchgängigkeit der Eileiter und die Eizellen untersucht. Beim Mann wird die Qualität der Spermien mittels eines Spermiogramms analysiert.
Damit die künstliche Befruchtung stattfinden kann, werden Eizellen und Spermien des Paares gewonnen. Im Rahmen einer „klassischen“ IVF werden diese im Labor zusammengeführt, wodurch eine spontane Befruchtung stattfinden kann. Im Falle einer gestörten Aktivität der Spermien werden Spermien mit einem Instrument direkt in die Eizelle eingeführt (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion, ICSI) und damit eine Befruchtung begünstigt.
Zuletzt werden üblicherweise zwei positiv befruchtete Eizellen in die Gebärmutter der Frau eingebracht. Wenn sich die Eizellen in die Schleimhaut einnisten, kann ein Fötus heranwachsen und der Kinderwunsch in weiterer Folge in Erfüllung gehen.
Das häufigste Problem der IVF sind Mehrlingsschwangerschaften, die aufgrund der doppelt oder dreifach eingesetzten Eizellen entstehen können und höhere Gesundheitsrisiken während der Schwangerschaft hervorrufen können.
Intrauterine Insemination (IUI) als Alternative
Da die IVF ein sehr aufwendiges Verfahren darstellt, werden zunächst oft andere therapeutische Möglichkeiten genutzt, um eine Schwangerschaft zu erzielen. Die intrauterine Insemination (IUI) stellt ein weniger invasives Verfahren dar, das bei jungen Frauen ausschließlich bei speziellen Eileitergegebenheiten angewandt werden kann. Dabei wird mit Hilfe von Hormonen ein Eisprung hervorgerufen und zugleich Sperma in die Gebärmutterhöhle eingebracht, um eine spontane Befruchtung herbeizuführen.
Steigerung der Fruchtbarkeit mit bioidentischen Hormonen
Häufig sind hormonelle Imbalancen im Körper der Frau oder des Mannes dafür verantwortlich, dass die erwünschte Schwangerschaft ausbleibt. Daher empfehlen sich eine umfassende ärztliche Untersuchung und die Analyse des hormonellen Zustands von Mann und Frau, bevor eine IVF vorgenommen wird.
Im Rahmen einer an die individuellen Erfordernisse angepassten Therapie wird das hormonelle Gleichgewicht durch Verabreichung bioidentischer Hormone wiederhergestellt. Abhängig von den bestehenden hormonellen Imbalancen kommt eine Verabreichung der Sexualhormone Östrogen, Progesteron und Testosteron in Betracht. Falls eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt, kann außerdem eine Behandlung mittels T3 und T4 sinnvoll sein.
Durch eine individuell angepasste Behandlung mit bioidentischen Hormonen kann die Fruchtbarkeit erhöht und so das Erzielen einer Schwangerschaft erleichtert werden. Falls eine Zeugung auf natürlichem Wege weiterhin nicht erfolgreich ist, kann die Therapie mit bioidentischen Hormonen begleitend zur IVF erfolgen, um ideale Voraussetzungen für Befruchtung und Schwangerschaft zu schaffen.