Venenbehandlungen dienen der Behandlung von Venenerkrankungen (Varikosen). Dazu gehören Krampfadern (Varizen), deren Sonderform, die Besenreiser sowie Venenerkrankungen mit autoimmunologischer Ursache oder infolge von Diabetes.
Krankhaft veränderte Venen zeichnen sich häufig auffallend unter der Haut ab und stellen für Betroffene meist ein großes ästhetisches Problem dar. Krampfadern können sowohl bei Männern als auch bei Frauen auftreten und Schmerzen verursachen. Im Falle von diabetischen oder automimmunologischen Venenerkrankungen können Geschwüre, sogenannte Ulzera, entstehen.
Obwohl Varikosen überwiegend genetisch bedingt sind, gibt es weitere Faktoren, die das Auftreten begünstigen. Dazu zählen die Einnahme der Anti-Baby-Pille ab dem 30. Lebensjahr und Übergewicht und Bewegungsmangel, wie er häufig bei Menschen auftritt, die den Tag über lange Zeit sitzend verbringen.
Ursachen und Symptome von Venenerkrankungen
Eine genetisch bedingte oder erworbene Schwäche der Venenwände bzw. Venenklappen führt dazu, dass der Transport des sauerstoffarmen Blutes aus den Beinen zum Herzen beeinträchtigt ist. Dadurch kommt es – entsprechend der Schwerkraft – zum Rückstau von Blut in den Unterschenkeln. Die vermehrte Flüssigkeitsansammlung führt durch die permanente Dehnung der Venen zu sichtbaren Veränderungen der Haut (chronisch venöses Stauungssyndrom). Sogenannte sekundäre Krampfadern können aufgrund eines Blutgerinnsels (Thrombus) oder während Schwangerschaften entstehen und ebenfalls Beschwerden auslösen.
Durch den erhöhten Druck in den Beinen können Krampfadern sowohl stechende und brennende Schmerzen als auch sichtbare Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) in den Beinen verursachen. Es besteht außerdem eine erhöhte Neigung zu unangenehmen Wadenkrämpfen, vor allem in der Nacht. Eine Therapie kann operativ oder mittels schonenderer Methoden erfolgen.
Besenreiser bilden eine Untergruppe von Krampfadern und haben die gleichen Ursachen. In diesem Fall sind besonders kleine Blutgefäße betroffen, die sich netzartig ausbreiten können (retikuläre Varizen). Im Gegensatz zu Krampfadern verursachen die kleineren Blutgefäßstauungen normalerweise keine Schmerzen und stellen allein ein ästhetisches Problem dar.
Operative Maßnahmen zur Venenentfernung
Beim sogenannten Venenstripping handelt es sich um einen operativen Eingriff zur Entfernung von Varizen (Krampfadern). Nach der Unterbindung anderer naheliegender bzw. verbundener Venen (Crossektomie) werden die geschädigten Bereiche der Vene, die über unzureichende Venenklappen verfügen, entfernt. Der Eingriff erfolgt mittels eines Hautschnittes, durch den eine flexible Sonde in die Vene eingeführt wird.
Je nach Ausprägung der Varikose wird die Operation in örtlicher Betäubung oder unter Vollnarkose durchgeführt. Üblicherweise ist lediglich mit blauen Flecken, Schwellungen und leichten Schmerzen zu rechnen, selten kommt es auch durch Taubheitsgefühl in den behandelten Regionen. In der nachfolgenden Zeit müssen für mindestens 3 Monate Kompressionsstrümpfe getragen werden.
Verödung von Krampfadern und Besenreisern
Eine Verödung, auch Sklerosierung genannt, erfolgt durch die Injektion eines alkoholhaltigen Mittels, das die Vene beabsichtigt schädigt. Es kommt in weiterer Folge zum Verschluss der Vene und dadurch als Abbaumaßnahme des Körpers zur Umwandlung in Bindegewebe. Diese Methode kann sowohl bei Krampfadern als auch Besenreisern angewandt werden.
Ein Nachteil der Verödung ist, dass die Reaktion der Venen auf das injizierte Mittel bis zu 3 Monaten dauern kann und ein optimales Ergebnis damit erst nach einiger Zeit sichtbar ist. Die Verödung ist allerdings ein minimalinvasiver Eingriff, der ambulant durchgeführt werden kann und kaum Nebenwirkungen aufweist.
Eine Sonderform der Verödung stellt die Injektion von Mikroschaum dar. Dabei wird das alkoholische Verödungsmittel nicht in flüssiger, sondern schaumiger Konsistenz injiziert, um die Wirkung zu verstärken.
Laserbehandlungen bei Venenproblemen
Sind die Gefäße zu klein zum Veröden, können Krampfadern und Besenreiser mittels Laser entfernt werden. Dabei wird die hohe Energie des Lasers vom roten Blutfarbstoff in den Gefäßen aufgenommen, woraufhin es zur Schädigung der Venenwände kommt. Die Gefäße verschließen sich und werden, ähnlich wie bei der Verödung, vom Körper abgebaut.
Kühlen der behandelten Areale und Auftragen von Salben können den ohnehin meist sehr raschen Heilungsprozess beschleunigen. Auf Kompressionsstrümpfe kann bei dieser Methode zur Besenreiserentfernung verzichtet werden.