Alzheimer

Die Alzheimer-Krankheit, oft auch als Alzheimer bezeichnet, ist eine neurodegenerative Erkrankung des Gehirns und die häufigste Form der Demenz. Proteinablagerungen im Gehirn führen zum Verlust kognitiver, sozialer und emotionaler Fähigkeiten. Betroffen sind Männer und noch häufiger Frauen ab dem 65. Lebensjahr. Mit zunehmendem Alter steigt das Erkrankungsrisiko, sodass bereits 20 Prozent aller über 85-Jährigen unter Alzheimer leiden. In Deutschland sind etwa 1,5 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, die meisten davon an Alzheimer.

Die genaue Ursache der nach dem deutschen Neurologen Alois Alzheimer benannten Krankheit ist bis dato nicht vollständig geklärt. Es gibt eine vererbliche Komponente sowie infektiöse und allgemeine Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes mellitus. Auch die Ablagerung von Aluminium im Gehirn wird als möglicher Auslöser diskutiert. Studien haben ebenfalls einen positiven Zusammenhang zwischen fehlender Sozialisierung bzw. Vereinsamung und Alzheimer gezeigt.

Symptome und Verlauf der Alzheimer-Demenz

Der Verlauf von Alzheimer kann in unterschiedliche Stadien eingeteilt werden. Durch den kontinuierlichen Abbau von Nervengewebe im Gehirn kommt es anfangs zu vermehrtem Gedächtnisverlust, vor allem des Kurzzeitgedächtnisses, und Wortfindungsstörungen. Betroffene bemerken ihre Schwierigkeiten anfangs noch selbst, sodass sie sich häufig darüber beschämt in ihrem Verhalten zurückziehen.

Das Erfassen von Zusammenhängen, Sprach- und Orientierungsfähigkeit sowie Aufgaben des alltäglichen Lebens wie Kochen oder tägliche Körperpflege gelingen in weiterer Folge nur mehr erschwert. Im letzten Stadium werden Alzheimer-Patienten pflegebedürftig. Fehlende Kontrolle über Körperfunktionen wie Kontinenz treten ein. Mangelhafte Erinnerungen an die eigenen Angehörigen oder Bekannte machen eine Pflege zusätzlich schwieriger. Mit welcher Geschwindigkeit die Krankheit fortschreitet, ist von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Eine enorme Verschlechterung des Zustandes kann aber in einigen Fällen innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne erfolgen.

Schlussendlich sind die Betroffenen durch den Abbau der Strukturen des Zentralnervensystems und weiterer körperlicher Strukturen derart geschwächt, dass herkömmliche Infektionen oder andere Krankheiten schnell zum Ableben führen.

Behandlung der Alzheimer-Krankheit

Alzheimer ist zum heutigen Tage nicht heilbar. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, um die Symptome zu lindern und den weiteren Abbau von Gehirnsubstanz hinauszuzögern. Medikamente können dem Absterben von Nervenzellen im Gehirn entgegenwirken und so dazu beitragen, die Fähigkeiten des Patienten länger aufrechterhalten. Vor allem im Anfangsstadium kann das Gedächtnis durch Gedächtnistraining gestärkt werden.

Forscher arbeiten bereits an der Entwicklung von Medikamenten, welche die krankheitsbedingt entstehenden Hirnplaques auflösen sollen. Bisher konnte aber noch kein nennenswerter Erfolg erzielt werden.

Betroffene greifen auch auf Vitaminpräparate und Pflanzenextrakte, etwa von Ginseng und Knoblauch, zurück. Für die Wirksamkeit dieser Substanzen fehlen jedoch bislang wissenschaftliche Belege.

Stammzelltherapie bei Alzheimer-Krankheit

Die Anwendung von mesenchymalen Stammzellen (MSC) bzw. Stromal Vascular Fraction (SVF), die aus dem Eigenfett des Patienten gewonnen werden, hat sich bereits bei einer Reihe von Erkrankungen mit degenerativer Komponente bewährt. Im Rahmen eines ambulanten Eingriffs wird eine kleine Menge Körperfett abgesaugt. Unmittelbar darauf werden die daraus gewonnenen Stammzellen systemisch verabreicht.

Aktuelle Studien zur Anwendung von mesenchymalen Stammzellen geben neue Hoffnung. So verbesserte sich etwa in einer Studie an Mäusen nach Verabreichung von Stammzellen deren Fähigkeit, sich an einen Weg durch ein Labyrinth zu erinnern. Dieser Effekt wird darauf zurückgeführt, dass die mesenchymalen Stammzellen durch Abgabe von Zytokinen ortsgebundene Stammzellen im Gehirn zur Regeneration des Nervensystems anregen.