Morbus Crohn

Bei Morbus Crohn handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die sowohl den gesamten Magen-Darm-Trakt betreffen kann, als auch nur einzelne Teile davon. Die Krankheit geht mit schmerzhaften Durchfällen einher. Morbus Crohn tritt meist im jungen Erwachsenenalter auf und betrifft ungefähr 7 von 100.000 Menschen.

Die Ursache für Morbus Crohn ist immer noch ungeklärt. Eine genetische Veranlagung und unterschiedliche Auslöser wie etwa eine vermehrte Antibiotikaeinnahme in der Kindheit werden angenommen. Bei einigen Patienten können auch bestimmte vom Körper selbst gebildete Antikörper festgestellt werden. Die Therapie kann daher auch die Verabreichung von Medikamenten beinhalten, die das Immunsystem unterdrücken.

Symptome und Verlauf von Morbus Crohn

Der Beginn der chronisch-entzündlichen Darmkrankheit zeichnet sich oft durch unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Bauchschmerzen und Gelenksschmerzen, aber auch Fieber, Übelkeit und Erbrechen aus. Ein wichtiges Merkmal ist das Auftreten von meist wässrigen Durchfällen. Sind bereits auch tiefere Darmschleimhautschichten durch die Entzündung freigelegt, können die Durchfälle auch blutig sein. Als Nebenzeichen bildet sich dann auch eine Blutarmut aus. Unangenehme Läsionen des Afters, Fisteln im Gesäßbereich und Analfissuren können ebenfalls Morbus Crohn zugeordnet werden. In seltenen Fällen kommt es durch die Läsionen im Darmtrakt zu Dickdarmkrebs.

Die Krankheit verläuft in Schüben. Dabei können Komplikationen wie ein akuter Darmverschluss auftreten, bei dem meist nur eine Operation hilft. Morbus Crohn beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Magen-Darm-Trakt. Häufig sind auch an anderen Bereichen des Körpers Läsionen vorhanden, die auf die Darmerkrankung hinweisen. Schmerzhafte Mundschleimhautveränderungen, Gefäßveränderungen sowie Gelenks- und Augenentzündungen treten meist gleichzeitig auf.

Therapiemöglichkeiten von Morbus Crohn

Da die Ursachen für Morbus Crohn weitgehend unbekannt sind, ist eine zielgerichtete Therapie der Ursachen derzeit noch nicht möglich. Die Therapie zielt daher vorwiegend auf eine Linderung der Beschwerden und eine Verbesserung der Lebensqualität der Patienten ab.

Allgemein gilt ein Rauchverbot, da mit steigendem Nikotinkonsum auch die Schubrate stark ansteigt. Außerdem sollen gewisse Schmerzmittel (nicht-steroidale Antirheumatika), zu denen auch Acetylsalicylsäure (Aspirin) gehört, aufgrund ihrer schleimhautreizenden Wirkung nicht eingenommen werden. Zur bestmöglichen Schonung des Darms ist vielfach auch eine Ernährungsumstellung nötig.

In weiter Folge setzt man je nach Befallsmuster der Krankheit auf eine Stufentherapie. Bei einem akuten Schub werden zur Bekämpfung der entzündlichen Komponente entzündungshemmende Medikamente, meist Glucocorticoide oder auch Immunsuppressiva eingesetzt. In Fällen schwererer Komplikationen wie Stenosen oder Fisteln ist oft eine operative Behandlung notwendig.

Stammzelltherapie bei Morbus Crohn

Bei Darmerkrankungen wie Morbus Crohn können mesenchymale Stammzellen (MSC) bzw. Stromal Vascular Fraction (SVF) therapeutisch eingesetzt werden. Stammzellen gelten als Vorläuferzellen für andere Körperzellen. Ihre Wirkungsweise liegt primär in der Modulation des Immunsystems und der Anregung der Regeneration von Geweben und Blutgefäßen durch Zytokine. Da bei Morbus Crohn eine Störung des Immunsystems und eine entzündliche Komponente vorliegen, bietet sich der Einsatz mesenchymaler Stammzellen zur Behandlung an.

Mesenchymale Stammzellen und werden aus einer kleinen Menge Körperfett isoliert, das mittels Fettabsaugung gewonnen wird. Die Zellen werden anschließend systemisch verabreicht, um an ihren Wirkungsort zu gelangen. Aufgrund ihrer immunmodulierenden und entzündungsdämpfenden Wirkung kann so möglicherweise die Ausprägung der Erkrankung gemildert und weiteren Schüben vorgebeugt werden. Stammzellen aus Fett haben sich bei Morbus Crohn in Studien an Mäusen bereits gut bewährt. Auch am Menschen konnten bei entzündlichen Darmerkrankungen vielversprechende Ergebnisse erzielt werden.